Fahrradmarder

Aus dem Neuköllner Tageblatt vom Mittwoch, 5. September 1923:

Ein gefährlicher Fahrradmarder

„Ein Schwindler, der es auf Arbeitslose abgesehen hat, treibt seit einiger Zeit sein Unwesen. Er macht sich auf dem Arbeitsnachweis (heute Jobcenter) an Leute heran, die ein Fahrrad besitzen, spiegelt ihnen vor, daß er ihnen Beschäftigung verschaffen könne, besucht mit ihnen irgend ein großes Grundstück, läßt dort das Rad unterstellen und den Arbeiter auf den Hof warten, tut so, als ob er den Arbeitgeber suche und holt in Wirklichkeit heimlich das Rad von der Verwahrungsstelle ab und verschwindet damit.“

Heute betreten „Fahrradmarder:innen“ einen Fahrradladen, interessieren sich für eine Fahrradmodel, bitten um eine Probefahrt und verschwinden auf Nimmerwiedersehen.

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